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Knollenziest

auch: Japanische Kartoffel, Crosnes du Japon, Japanziest, Stachys oder Chinesische Artischocke; choro-gi (Japan)

(auch in Pflanzkübeln möglich)

Stachys sieboldii syn. affinis

Lippenblütler


     

Eigenschaften: 25-40cm (manchmal bis zu 1 m) hoch wachsende taubnesselähnliche Pflanze mit vierkantigem minzeähnlichen Stengel, nach mehreren Jahren weiße oder rote Blüten tragend. Die Pflanze bildet an den Wurzeln leicht geringelte, 2-4cm lange Knöllchen aus. Sie ist frosthart und verwandt mit unserem Sumpfziest.

Standort: Ein nahrhafter, mit Kompost gedüngter Lehmboden ist optimal.

Anbau: ab März je 3 Knollenrhizome in 8-10cm tiefe Pflanzlöcher legen, Reihenabstand 40cm. Außer gelegentlichem Hacken, Mulchen und ausreichender Feuchtigkeitszufuhr, besonders während der Trockenperioden, benötigt die Pflanze keine weitere Pflege. Wie bei der Kartoffel, bildet die Pflanze im Herbst an den Wurzeln nach ausreichendem Gießen kleine weiße, essbare Ausläufer-Knöllchen, die wie ein Teil einer Perlenkette aussehen. Die Knollenbildung ist stark witterungsabhängig und findet bevorzugt bei niederen Temperaturen statt. Geerntet wird ab Oktober, nachdem das oberirdische Blattwerk welk geworden ist. Die an der Luft schnell bräunenden, schrumpelnden Knollen sind frosthart. Man kann sie den Winter über im Boden lassen und immer frisch aus dem Garten ernten. Es empfiehlt sich jedoch eine Abdeckung mit Laub, Mulch oder Stroh zum Schutz vor Bodenfrost. Eine Einlagerung in Mieten zur Überwinterung ist ebenfalls möglich. 100g Saatknollen bringen ca. 20kg Ertrag. Nach der Ernte empfiehlt es sich, einige Brutknöllchen im Boden zu belassen, um den nächstjährigen Ertrag zu sichern. Die Pflanze kann über mehrere Jahre hinweg am selben Standort verbleiben.

Knollenziest ist ein typisches Wintergemüse. Die Knöllchen besitzen eine zarte, glatte Haut und brauchen nicht lange geschält, sondern nur gesäubert werden. Man kann die Knollen süß oder sauer einlegen oder wie Spargel zubereiten, also dünsten und mit zerlassener Butter übergießen. Geschmacklich liegt die Knolle zwischen Blumenkohl und Artischocke, vom Nährwert ist sie mit Kartoffeln vergleichbar. 100g Knollenziest enthalten 5mg Vitamin C und 26mg Calcium.

Geschichte: Zu Großmutters Zeiten waren die merkwürdig gedrehten, weißen Knöllchen unter dem Namen "Stachys" bekannt und eine beliebte Beilage, besonders zu Festtagsmenüs. Die schwierige Erntearbeit von Hand ließ den Anbau dieser Pflanze zurückgehen.

 

Rezepte:

 "Sahne-Stachys": 200g Knollenziest kurz in Salzwasser blanchieren. In einer Pfanne mit Butter 1 Schalotte und 50g Gemüsewürfel kurz andünsten. Stachys dazugeben und mit Sahne auffüllen, einkochen lassen, je nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und trockenem Sherry abschmecken.

 

"Knollenziest süßsauer":

Zutaten

  • 200 g Knollenziest
  • etwas kaltgepresstes Olivenöl
  • 1 ganze Knoblauchzehe
  • 2 TL Vollrohrzucker
  • Balsamessig
  • 1/8 l Wasser
  • frischer fein geschnittener Ingwer
  • 12 helle Senfkörner
  • 1 Nelke, geriebener Muskat
  • Sojasauce
  • Salz

Zubereitung

Den küchenfertig gewaschenen und gebürsteten Knollenziest in Olivenöl etwas anlaufen lassen, die Knoblauchzehe beigeben und nochmals durchrösten. Mit Vollrohrzucker karamellisieren, mit einem Schuss Balsamessig (der stechende Geruch muss verdampfen) und Wasser ablöschen. Die übrigen Zutaten beifügen und zugedeckt einige Minuten köcheln lassen, der Knollenziest sollte bissfest bleiben. Zuletzt die Knoblauchzehe entfernen; abschmecken und anrichten.